Nein, im Folgenden geht es nicht um das kanadische Fantasy-Epos, sondern um Fußball. 1999 wurde in Bhutan ein Spielfilm gedreht, der den Untertitel trug: „wie Buddha den Fußball entdeckte“ – eine unterhaltsame Verbindung von Fußball und Spiritualität. Als bekennender Fußballfan möchte auch ich einen spirituellen Aspekt behandeln, der vom Taiji und seinem philosophischen Hintergrund geprägt ist. Mein Untertitel lautet also: „Wie die frühen chinesischen Taiji-Meister Fußball gespielt hätten“. Sie haben in der Kampfkunst dem Geist (chinesisch Yi) die Rolle zugewiesen, den Bewegungen vorauszuschauen. Meine These: Im Fußball hätten sie es auch getan. Warum wäre das eine gute Idee? Wenn der Geist alle Bewegungen des Körpers führt, hat er eine Intention. Er ist auf einen Gegenstand oder ein Ziel ausgerichtet. Daraus entsteht die Einheit von Körper und Geist, bei der der Geist zusätzlich befreit wird. Aus dieser Einheit heraus kann er die Welt aktiv verändern.
Wir alle haben unsere Träume und Ziele, die wir verwirklichen möchten. Im täglichen Klein-Klein in den Auseinandersetzungen verlieren wir oft die Perspektive aus den Augen, weil wir uns an Widerständen reiben und versuchen, sie „aus dem Weg zu schaffen“, statt weise vorausschauend um sie herum zu gehen.
Genau das kann das Innere Taiji lehren: nicht die Kraft des Partners oder Gegners zu bekämpfen, sondern den Fokus auf ein Ziel zu lenken – das Ziel, die gegnerische Kraft zu ignorieren.