Taiji und Fibromyalgie

27. März 2018 | Frieder Anders | Taiji und Fibromyalgie

Unser Osterei für Sie/Euch: Taiji und Fibromyalgie

»Tai Chi in Studie bei Fibromyalgiesyndrom effektiver als Physiotherapie« … schreibt das Ärzteblatt (www.aerzteblatt.de) am 23.03.2018.

Fibromyalgie oder das Fibromyalgiesyndrom (FMS) wird folgendermaßen definiert:

Das FMS gehört zu den häufigsten chronischen Schmerzsyndromen. Trotzdem ist seine Klassifikation laut einem Kommentar in der Leitlinie Deutsche Schmerzgesellschaft (erstmals 2008) weiterhin umstritten. Kernsymptome des FMS sind den Autoren zufolge chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, Schlafstörungen beziehungsweise nicht-erholsamer Schlaf und Müdigkeit beziehungsweise Erschöpfungsneigung (Quelle: Ärzteblatt 2016).

Eine erfreuliche Nachricht, die wir gern an unsere Schülerinnen und Schüler weiterreichen und Interessenten empfehlen. Es ist offenbar das erste Mal, dass Taiji mit einer empfohlenen Standardtherapie verglichen wurde.  Das Ärzteblatt schreibt: »Zu den empfohlenen Therapien gehört eine Physiotherapie, bei der oft ein leichtes Ausdauertraining im Vordergrund steht. Die Verbesserung der kardiovaskulären Fitness wird als Weg gesehen, die Patienten aus einer körperlichen (und damit verbunden häufig auf auch einer psychosozialen) Passivität zu befreien.«

Zwar werden zwei frühere Studien erwähnt (von 2010 und 2012), die sich aber nicht auf medizinisch empfohlene Therapien beziehen, doch natürlich gibt es eine ganze Reihe von randomisierten Studien (vorwiegend aus Asien und den USA), die die guten Ergebnisse von Taiji als Gesundheitsübung belegen. (Randomisierung ist ein Verfahren, bei dem die Versuchspersonen, zum Beispiel teilnehmende Patienten, unter Verwendung eines Zufallsmechanismus unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden (Quelle: Wikipedia). Einen Überblick darüber gibt das Buch von Professor Klaus Moegling, Tai Chi im Licht der Wissenschaft, Prolog-Verlag 2009, (immerhin also schon fast 10 Jahre greifbar), das sollte die Redaktion vom Ärzteblatt eigentlich kennen. Wie dem auch sei, bereits 2016 heißt es weiter im Ärzteblatt über die Fibromyalgie:

»Angehörige einer deutschen FMS-Selbsthilfeorganisation berichteten in einem selbstentwickelten Symptomfragebogen zahlreiche körperliche und seelische Beschwerden. Die Hauptsymptome waren Muskelschmerzen wechselnder Lokalisation, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Gelenkschmerzen wechselnder Lokalisation, das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben, Morgensteifigkeit, Zerschlagenheit am Morgen, Konzentrationsschwäche, Antriebsschwäche, geringe Leistungsfähigkeit und Vergesslichkeit.«

Wer nachlesen möchte: https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=1&nid=92043&s=tai-chi

In diesem Sinne: frohe Ostern, und wenn der Frühling endlich kommt, kann man draußen üben und dem FMS zu Leibe rücken! Denn schließlich ist es nun erwiesen, dass Taiji hilft …

PS: Dass Taiji gleichgut oder sogar besser hilft als … ja was? Physiotherapie oder Aerobic – das sind doch eigentlich zwei Paar Schuhe?

»Tai chi as good as or better than aerobic exercise for managing chronic pain« (March 21, 2018, British Medical Journal)

»Tai Chi in Studie bei Fibromyalgiesyndrom effektiver als Physiotherapie« (Ärzteblatt, Freitag, 23. März 2018)